Ab diesen Muffenschächten erfolgte anfangs Sommer der Einzug des Hochspannungskabels. Der Aluminium-Leiter hat einen Kabelquerschnitt von stolzen 1’000 mm2. Damit kann das Kabelsystem mit rund 160‘000 kW belastet werden. Zum Vergleich: In Hausinstallationen werden unter anderem 1.5 mm2 Kupferdrähte eingesetzt.
Beim Kabelzug werden die Zugkräfte dauernd überwacht und automatisch protokolliert. Für diese Kabel ist die maximale Zugkraft am Leiter von 3‘000 daN (3‘000 kg) definiert. Das Kabel wird beim Einzug mit biologisch abbaubarem Fett laufend eingeschmiert. Auf den schwierigen Strecken – dazu gehören solche mit vielen Richtungsänderungen – wurde zusätzlich ein sogenannter «Kabelhund» eingesetzt. Dieser stösst die Kabel zusätzlich an das Rohr. Die einzelnen Strecken von Muffenschacht zu Muffenschacht oder zum Kabelkeller betragen bis zu 1‘000 Meter. Direkt nach den Kabelzugarbeiten werden die Kabelenden wasserdicht verschrumpft. So wird verhindert, dass Wasser in das Kabel eindringen, sich durch den Kapillareffekt über Hunderte von Metern ausbreitet und so eine forcierte Alterung auslösen könnte. Diese Alterung führt zu einer Reduktion der dielektrischen Festigkeit der Kabelisolation. Für die Muffenmontage wurden jeweils Zelte über den Schächten aufgestellt. Dadurch konnten die Arbeiten unter optimalen Bedingungen ausgeführt werden.
Vor Inbetriebnahme der neuen, erdverlegten Kabelleitung werden zwischen UW Löntsch und UW Schwanden verschiedenen Diagnosemessungen und Prüfungen durchgeführt. Die Inbetriebnahme der neuen Kabelleitung ist für Sommer 2023 geplant. Der Rückbau der Freileitung beginnt voraussichtlich im Herbst 2023.